Corporate Venture Capital: was versteht man darunter, für wen macht es Sinn?

Dieser Text beleuchtet das Konzept des Corporate Venture Capitals (CVC), eine Investitionsform, bei der Unternehmen in Start-ups investieren, um strategische und finanzielle Ziele zu erreichen. Corporate Venture Capital ist das BUY aus build, partner & buy.

1. Definition: Was ist Corporate Venture Capital?

Corporate Venture Capital (CVC) steht für das Eigenkapital von Unternehmen, die nicht primär im Finanzsektor tätig sind, und das entweder in interne Ausgründungen oder externe Startups investiert wird. Diese Form der Kapitalbeteiligung zielt darauf ab, die strategischen Unternehmensziele durch die Unterstützung innovativer Projekte außerhalb der traditionellen Geschäftsfelder zu erreichen und zu erweitern.

2. Abgrenzung zum klassischen Venture Capital

Im Vergleich zum traditionellen Venture Capital (VC), das vorrangig auf finanzielle Renditen ausgerichtet ist, verfolgt CVC auch strategische Ziele. Während VC-Gesellschaften Kapital von externen Investoren sammeln, stammt das CVC-Kapital direkt von der Muttergesellschaft. CVC dient somit nicht nur der Renditeerzielung, sondern auch der Förderung strategischer Partnerschaften und der Erschließung neuer Technologien, Geschäftsmodelle und Märkte.

Corporate Venture Capital picture generated by AI

3. Ziele von Corporate Venture Capital

Die Ziele hinter CVC sind vielschichtig. Neben der finanziellen Rendite steht besonders die Erschließung neuer Technologien und Märkte im Vordergrund („Window on Technology“). Unternehmen streben danach, durch die Unterstützung von Startups Zugang zu komplementären Produkten zu erhalten, den eigenen Innovationsprozess zu beschleunigen und potenziell Marktanteile zu gewinnen. Eine spätere vollständige Übernahme der Startups kann ebenfalls eine Option sein. Die Ausgestaltung der Ziele hängt vom Venture hinter dem CVC und der Investitionsstrategie ab. Die Investitionsstrategien sind so divers wie die Unternehmen. So gibt es rein finanzielle ROI-Strategien, Minderbeteiligungs- oder Zweitinvestorstrategien aber auch Investitionstrategien mit Selbstdisruption oder Branchenfokus.

4. Nachteile und Herausforderungen

CVC birgt auch spezifische Risiken und Herausforderungen. Dazu gehört die Schwierigkeit, strategische Ziele quantifizierbar zu machen und so geringere finanzielle Renditen intern zu rechtfertigen. Problematisch kann auch die Integration der CVC-Aktivitäten in die Unternehmensstruktur sein, insbesondere wenn es darum geht, die Motivation und Beteiligung des Managements sicherzustellen. Zudem besteht das Risiko, dass bei einem Misserfolg des Startups der Ruf des investierenden Unternehmens leidet. Nicht selten passen auch die Return-on-Invest Zeiten von bis zu 10 Jahren nicht in die Zyklen, in der gewählte Vorstände denken.

5. Aufbau einer Corporate Venture Capital Unit

Der Aufbau einer CVC-Einheit erfordert eine klare strategische Ausrichtung und die Integration in die Gesamtstrategie des Unternehmens. Wichtig ist die Festlegung spezifischer Ziele und Kriterien für Investitionen, die Entwicklung geeigneter Strukturen für die Zusammenarbeit mit Startups sowie die Schaffung von Anreizsystemen, die sowohl die finanziellen als auch die strategischen Ziele unterstützen.

Corporate Venture Capital in a picture generated by DALL_E

6. Unterstützung beim Aufbau einer CVC-Einheit

Angesichts der Komplexität des CVC-Geschäfts und der Notwendigkeit, sowohl finanzielle als auch strategische Ziele zu balancieren, kann externe Beratung und Unterstützung sinnvoll sein. Experten mit Erfahrung im Aufbau von CVC-Einheiten können wertvolle Einblicke in bewährte Verfahren bieten und helfen, häufige Fallstricke zu vermeiden. Dies kann den Erfolg der CVC-Aktivitäten eines Unternehmens maßgeblich beeinflussen.

Fazit: Hauptvorteile von Corporate Venture Capital (CVC)

  • Investition in Innovation: CVC ermöglicht es Unternehmen, direkt in zukunftsweisende Technologien und innovative Startups zu investieren, wodurch sie Zugang zu neuen Wachstumsmöglichkeiten erhalten.
  • Verfolgung strategischer Ziele: Neben finanziellen Erträgen können CVC-Aktivitäten dazu beitragen, strategische Unternehmensziele zu erreichen, wie z.B. den Zugang zu neuen Technologien, Märkten und Talenten.
  • Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit: Durch die frühzeitige Identifikation und Nutzung disruptiver Innovationen können sich Unternehmen in schnelllebigen Märkten differenzieren und ihre Position stärken.
  • Wertvolle Partnerschaften: Die Zusammenarbeit mit Startups führt oft zu wertvollen Partnerschaften, die beiderseitige Vorteile bieten, von der Produktentwicklung bis hin zur Markteinführung.
  • Lernen und Anpassung: CVC-Einheiten ermöglichen etablierten Unternehmen, von der Agilität und Innovationskraft von Startups zu lernen, um eigene Prozesse und Produkte zu verbessern.
  • Finanzielle Rendite: Durch gezielte Investitionen in vielversprechende Startups können Unternehmen nicht nur strategisch, sondern auch finanziell profitieren, indem sie an der Wertsteigerung der Startups teilhaben und durch Exits erhebliche Kapitalgewinne erzielen.

Diese angepassten Vorteile unterstreichen, dass Corporate Venture Capital nicht nur ein Mittel zur Innovation und strategischen Entwicklung darstellt, sondern auch ein wirksames Instrument für direkte finanzielle Erträge sein kann.

Solltest du Fragen haben zum Thema und wie du es umsetzen kannst wende ich dich gerne an: hello@corporate-innovation-radar.de

Weitere Ansätze

Hier gehts zum Corporate Venture Builder Ansatz:

Hier gehts zum Corporate Venture Clienting Ansatz: