Was ist Corporate Venture Building und wie setzen es Unternehmen ein?

In diesem Text werden die Entstehung und Bedeutung von Corporate Venture Building erläutert. Im zweiten Teil wird praktisch erklärt wie Unternehmen Corporate Venture Building umsetzen und ob und wie Sie dabei externe Hilfe nutzen.

1. Definition: Was ist Corporate Venture Building?

Corporate Venture Building verkörpert den strategischen Ansatz, bei dem Großunternehmen die Dynamik und Innovationskraft von Start-ups nutzen. Vom klassischen Build, Buy & Partner ist Corporate Venture Building das BUILD. Durch die Gründung und Entwicklung eigener Start-up-Unternehmen streben sie danach, Innovation voranzutreiben, Wachstum zu fördern und ihre Zukunftsfähigkeit zu stärken. Dies ermöglicht es Unternehmen, in neue Märkte vorzustoßen, digitale Transformationen zu durchlaufen und ihre Position in einem sich schnell wandelnden Marktumfeld zu festigen.

2. Wie ist Corporate Venture Building historisch entstanden?

Die Wurzeln des Corporate Venture Buildings reichen zurück in die Zeit der industriellen Revolution, als Unternehmen begannen, Forschung und Entwicklung zu institutionalisieren, um Innovationen voranzutreiben. Im Laufe des 20. Jahrhunderts, besonders mit dem Aufkommen der Silicon Valley Start-up-Kultur, erkannten Großkonzerne die Notwendigkeit, außerhalb ihrer traditionellen Grenzen nach Wachstum und Innovation zu suchen. Auch bringen immer schnellere technische Innovationen und kürzere Produktlebenszyklen Unternehmen dazu schneller ihr Geschäftsmodell zu ändern oder anzupassen.

Coporate Venture Building, Start Up Studio, Venture Studio

In den späten 1990ern und frühen 2000ern begannen dann immer mehr Unternehmen, eigene Venture-Einheiten zu gründen, um systematisch in die Gründung und Entwicklung von Start-ups zu investieren, die sowohl ihre bestehenden Geschäftsbereiche ergänzen als auch neue Märkte erschließen könnten. In Europa und Deutschland sind die ersten Venture Builder auch in den 2000ern entstanden. „Mainstream“ wurde das Venture Building in Deutschland erst nach 2010, seitdem testen Unternehmen verschiedene Ansätze und lernen stetig dazu. Die Zahl der neugegründeten Corporate Venture Building Einheiten ist immer noch steigend.

3. Wie setze ich Corporate Venture Building im Unternehmen um?

Neben Crowdsourcing und Open Innovation spielten noch vor 10 Jahren Inkubatoren eine entscheidende Rolle im Ökosystem des Corporate Venture Buildings. Inkubatoren bieten Start-ups und internen Projektteams eine strukturierte Unterstützung durch Mentoring, Ressourcenzugang und Netzwerkmöglichkeiten. Für Unternehmen, die eine engere Begleitung und Förderung von Start-up-Ideen anstreben, ohne direkt eine vollständige Venture Building Einheit zu gründen, bieten sich Inkubatoren als wertvolle Partner an. Sie helfen dabei, frühphasige Projekte zu validieren, weiterzuentwickeln und schließlich zu skalieren. Betrachtet man den Markt sind jedoch die meisten reinen Corporate Inkubatoren gescheitert bzw. wurden wieder geschlossen.

Der Trend geht seitdem zur eigenen Venture Building Unit. Unternehmen, die Innovation intern vorantreiben und eng mit ihren strategischen Zielen koppeln möchten, ist das Einrichten einer eigenen Venture Building Einheit vielversprechender als die oben genannten Ansätze. Dies ermöglicht die Entwicklung von Start-ups oder Teams, die genau auf die Unternehmensziele abgestimmt sind. Erforderlich sind eine klare Vision, Engagement für Innovation und Investitionsbereitschaft in neue Bereiche. Durch das Eingliedern von Venture Building in die Struktur lassen sich Synergien nutzen, interne Fähigkeiten verstärken und Innovationen schneller umsetzen.
Die Venture Building Einheit fungiert dabei als Schnellboot für neue Geschäftsmodelle, das aber nicht vollständig autark „schwimmt“ sondern in dieselbe Richtung wie das Mutterschiff.

Corporate Venture Building Schnellboot, erstellt mit Ai

4. Worauf sollte man achten beim Aufbau einer Corporate Venture Building Unit?

Der Aufbau einer erfolgreichen Corporate Venture Building Unit erfordert strategische Überlegungen und eine tiefe Integration in die Gesamtstrategie des Unternehmens. Es ist entscheidend, klare Ziele zu definieren, die sowohl die kurzfristigen Innovationsbedürfnisse als auch die langfristigen Wachstumspläne des Unternehmens unterstützen. Die Auswahl und Schulung des richtigen Teams, das sowohl über unternehmerische Fähigkeiten als auch über ein tiefes Verständnis für die Kerngeschäftsbereiche des Unternehmens verfügt, ist ebenso wichtig. Zudem ist eine Kultur, die Innovation fördert und Scheitern als Teil des Lernprozesses akzeptiert, essentiell für den Erfolg.

5. Sollte man mit einem externen Partnern arbeiten?

Die Zusammenarbeit mit externen Partnern kann ein kraftvolles Instrument sein, um die Effektivität und Reichweite von Corporate Venture Building-Aktivitäten zu steigern. Externe Partner, wie spezialisierte Venture Building Unternehmen, bringen eine frische Perspektive, spezialisiertes Know-how und Zugang zu einem breiteren Innovationsökosystem. Zudem hat ein Partner idealerweise schon mehrere Gründungen von Venture Building Unit durchlaufen und kennt so Fallstricke und Abkürzungen sowie Best Practices.

Tipp: hier gehts zur Liste aller Anbieter in Deutschland: https://corporate-innovation-radar.de/venture-builder/

6. Was zeichnet gute Anbieter im Corporate Venture Building aus?

Hervorragende Anbieter im Bereich Corporate Venture Building zeichnen sich durch ein tiefgreifendes Verständnis für den Innovationsprozess, branchenspezifisches Know-how und ein umfangreiches Netzwerk aus. Erfahrung in der Zusammenarbeit mit etablierten Unternehmen, eine nachgewiesene Erfolgsbilanz bei der Entwicklung von Start-ups und die Fähigkeit, innovative Lösungen in bestehende Geschäftsmodelle zu integrieren, sind Schlüsselfaktoren. Eine gute Passung mit der Unternehmenskultur und gemeinsamen Werten sowie gegebenenfalls Regionalität, fördern eine erfolgreiche und fruchtbare Partnerschaft. Zudem ist eine spezialisierte Expertise – sei es in der Softwareentwicklung, im Design oder im gesamtheitlichen Unter

Diese Partnerschaften können dabei helfen, Innovationen schneller voranzutreiben und die internen Ressourcen zu ergänzen. Die Entscheidung für oder gegen die Zusammenarbeit mit externen Partnern sollte jedoch sorgfältig abgewogen werden, unter Berücksichtigung der spezifischen Ziele, der Unternehmenskultur und der verfügbaren internen Ressourcen.

Fazit zum Corporate Venture Building

  • Strategische Innovation: Durch die Gründung eigener Start-ups treiben Großunternehmen Innovation voran und stärken ihre Marktposition, indem sie die Agilität von Start-ups nutzen.
  • Geschichtliche Entwicklung: Entstanden aus der Notwendigkeit, traditionelle Grenzen zu überschreiten, hat sich das Konzept seit der industriellen Revolution bis heute, besonders ab den 2000ern in Europa, stetig weiterentwickelt.
  • Praktische Umsetzung: Der moderne Ansatz bevorzugt eigene Venture Building Units, die eine tiefere Integration strategischer Ziele ermöglichen und schneller auf Marktveränderungen reagieren können.
  • Aufbau und Kultur: Erfolg erfordert nicht nur strategische Klarheit und das richtige Team, sondern auch eine Kultur, die Innovationen fördert und Scheitern als Teil des Lernprozesses akzeptiert.
  • Partnerschaften: Externe Partner können durch ihren frischen Blick und spezialisiertes Wissen Corporate Venture Building-Aktivitäten bereichern und beschleunigen.
  • Ressourceneinsatz und Risiko: Der Aufbau einer Venture Building Unit verlangt signifikante Ressourcen und birgt Risiken, verspricht aber im Erfolgsfall hohe strategische und finanzielle Gewinne.

Das Corporate Venture Building stellt eine Brücke dar zwischen dem Erbe traditioneller Unternehmensführung und der dynamischen Welt der Start-ups. Es ist eine Reise, die Mut, Vision und die Bereitschaft erfordert, in unerforschte Gebiete zu investieren, mit dem Ziel, langfristig Wachstum und Innovation zu sichern. Der bewusste Einsatz von Ressourcen und die Akzeptanz von Risiken sind dabei unabdingbar, um in der heutigen schnelllebigen Geschäftswelt erfolgreich zu sein.

Weitere Ansätze

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